Die Friedenstaube – ein Zeichen der Gemeinschaft und Hoffnung Ein klassen- und fächerübergreifendes Projekt der NMS Berndorf In einem ganz besonderen Projekt haben wir – Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte der NMS Berndorf – gemeinsam eine Friedenstaube gestaltet. Von der ersten Idee bis zur Vollendung war es ein klassenübergreifender Prozess, der nicht nur Kreativität, sondern auch tiefes gemeinsames Erleben und echtes Miteinander ermöglichte. Die zentrale Idee war es, ein Objekt zu schaffen, das die Kraft der Gemeinschaft sichtbar macht – etwas, das unseren Zusammenhalt widerspiegelt und gleichzeitig die Bedeutung von Frieden und Zusammenarbeit in Europa betont. Die Friedenstaube ist ein klassisches Symbol für genau diese Werte. Sie erinnert uns daran, wie wichtig Gemeinschaft, Frieden und Solidarität sind – in unserem schulischen Alltag ebenso wie im größeren europäischen Kontext. Unsere Taube trägt 27 Flügel, die jeweils für einen Mitgliedsstaat der Europäischen Union stehen. Jeder einzelne Flügel wurde individuell gestaltet – mit unterschiedlichen Materialien, Farben und Techniken. Diese Vielfalt steht sinnbildlich für die Unterschiedlichkeit der Länder Europas – jedes einzigartig, aber doch Teil eines größeren Ganzen. Erst im Zusammenspiel entsteht eine Einheit, die mehr leuchtet und strahlt als jedes Teil für sich allein. Besonders berührend war die Auseinandersetzung mit dem Thema Frieden im persönlichen Kontext. Einige unserer Schülerinnen und Schüler haben selbst Erfahrungen mit Krieg, Flucht und Ungerechtigkeit gemacht – sei es direkt oder über ihre Familien. Diese Erlebnisse und Emotionen durften in das Projekt einfließen, was zu vielen ehrlichen, stillen und intensiven Momenten geführt hat. Die Arbeit an der Taube hat dabei ein Gefühl von Zusammengehörigkeit entstehen lassen, dass im Schulalltag manchmal zu kurz kommt. Die Schülerinnen und Schüler konnten bei der Gestaltung der Flügel ihre individuellen Stärken einbringen und neue Techniken kennenlernen. Da die Arbeit an mehreren Terminen weitergeführt wurde, hatten viele die Möglichkeit, mitzugestalten. So wurde aus Einzelteilen Stück für Stück ein großes Ganzes. Der wohl emotionalste Moment war das Zusammensetzen der einzelnen Flügel zur fertigen Taube. Plötzlich wurde sichtbar, was durch gemeinsames Arbeiten und Vertrauen entstehen kann: ein wunderschönes Symbol für Gemeinschaft, Frieden und Stolz auf das eigene Tun. Viele waren tief bewegt – sie hatten mitgewirkt, ohne zu wissen, wie das Endergebnis aussehen würde. Umso größer war die Freude über das fertige Werk. Ein weiterer besonderer Moment war das gemeinsame Gruppenfoto: Noch vor Beginn des Unterrichts versammelten sich freiwillig viele beteiligte Schülerinnen und Schüler klassenübergreifend vor der Schule – ein spontanes, starkes Zeichen für Zusammenhalt. Unsere Friedenstaube hat nun einen besonderen Platz an einer Wand unserer Schule erhalten, wo sie auch Besucherinnen und Besucher erfreuen und zum Nachdenken anregen soll. Über einen eigens entwickelten QR-Code gelangt man zu einer Projekt-Website, die im Fachbereich Digitale Grundbildung von Herrn Aichberger gestaltet wurde. Dort finden sich Fotos aus dem Entstehungsprozess, aber auch literarische Texte, die Herr Rottensteiner gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern im Deutschunterricht erarbeitet hat. Viele dieser Texte sind tiefgründig, emotional und zum Teil sehr philosophisch – sie zeigen, wie intensiv sich die jungen Menschen mit dem Thema auseinandergesetzt haben. Auch die Farbwahl der Taube wurde bewusst getroffen und trägt symbolische Bedeutung: ● Blau steht für Klarheit, Objektivität, Vertrauen und Sicherheit. ● Grün symbolisiert Naturverbundenheit, Erdung und Hoffnung. ● Gelb vermittelt Wärme, Kreativität, Lebensfreude und Licht. ● Weiß – die klassische Friedensfarbe – steht für Reinheit, Unschuld und Frieden. Der Ast, auf dem die Taube sitzt, ist mit einem gemeinsamen Faden umwickelt – ein Zeichen für die Verbundenheit aller Länder Europas. Auch wenn wir bewusst auf die Farbe Rot verzichtet haben – aufgrund ihrer Symbolik für Konflikt – , soll dieser Faden dennoch einen „roten Faden“ der Zusammengehörigkeit darstellen. Im Anhang finden Sie eine Auswahl an Fotos, die die verschiedenen Phasen des Projekts dokumentieren. Wir freuen uns über Ihre Rückmeldungen – und darüber, wenn unser Projekt zum Nachdenken anregt, berührt und ein Stück Hoffnung vermittelt. Mit herzlichen Grüßen Die Schülerinnen und Schüler sowie das Lehrerinnen- und Lehrer-Team der NMS Berndorf i.V. Carina Gaudriot, Andreas Rottensteiner, Erik Aichberger